Mit KI den Energieverbrauch optimieren
Künstliche Intelligenz beschleunigt die Energiewende
Ob StartUp oder etabliertes KMU – viele Wirtschaftsakteurinnen und -akteure im echten Norden nutzen die Potenziale der künstlichen Intelligenz (KI) für die Unterstützung der Energiewende.
Hohe Energiekosten sowie ein steigendes Bewusstsein, Strom zu sparen und erneuerbare Energiequellen zu nutzen – viele kleine und mittlere Unternehmen in Schleswig-Holstein wollen etwas verändern, wissen vielfach aber nicht wie. Der Energiemarkt ist komplex und die laufenden Arbeitsprozesse lassen wenig Spielräume, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Hier setzt das StartUp encentive an – mithilfe von KI und der Überzeugung, einen Beitrag zur Klimawende leisten zu können.
Das Team fokussiert sich auf Kundinnen und Kunden im gewerblichen Bereich. Diese verbrauchen viel Energie, ein Bereich mit großem Optimierungspotenzial. Das StartUp hilft als Dienstleister den Unternehmen dabei, Strom zu sparen und ihn dann zu benutzen, wenn er günstiger ist – digital und durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz. „Wir legen kostenfrei ein Konzept vor und ermöglichen den Mittelständlern im ersten Schritt die leichte Implementierung eines Verbrauchsmanagements“, erläutert Mitgründer Daniel Ehnes. „Dieses wirkt digitalisierend, wodurch wir die Zettelwirtschaft in Firmen abschaffen und einen ersten Mehrwert bieten.“
Die Digitalisierung ist das Fundament für die automatisierte Optimierung mithilfe von KI-Algorithmen und Methoden der Prädiktion. „Wir berechnen: Wie wird die PV-Einspeisung vom Dach sein? Welchen Stromverbrauch wird die Wärmepumpe haben? Wann sollten die Gabelstapler zum Aufladen angeschlossen werden? Diese Prozesse automatisieren wir mit einer schlanken Lösung als Produkt.“ Für den Norddeutschen ist encentive mehr als nur ein gutes Geschäftsmodell: „Wir haben eine tiefe intrinsische Motivation und den Anspruch, etwas zu bauen, was der Wirtschaft und der Gesellschaft bei der Energiewende einen Mehrwert bringt. Deswegen haben wir gegründet.“ Im Fokus des StartUps befinden sich Kundengruppen aus der Lebensmittel-Wertschöpfungskette – vom Bauern, der Kühlhäuser hat, um den Kohl auch im Winter frisch zu halten, über die verarbeitenden Betriebe und die Logistiker, bis hin zum Verkauf in den Supermärkten. Deren Anlagen liefen bisher meist einzeln für sich. „Wir bringen die Verbräuche zusammen und optimieren. Überall, wo gewerkübergreifend etwas zusammenkommen muss, da können wir unterstützen.“
Intelligent vernetzt in Schleswig-Holstein
Unterstützung auf dem Weg der Unternehmensentwicklung erhielt auch encentive selbst. Im ersten Schritt stellten Daniel Ehnes und seine Mitgründer dem WTSH-Team StartUp Förderung & Finanzierung die Ideen und Potenziale vor. Mit Erfolg: „Wir bekamen 2021 das Gründungsstipendium Schleswig-Holstein, was uns sehr viel gebracht hat.“ Kurz danach lernten sie den KI-Transfer-Hub SH kennen, erhielten eine Förderbegleitung und setzten eine Machbarkeitsstudie um. „Die Machbarkeitsstudie hat eine super Grundlage für unser Projekt geschaffen“, sagt Elektroingenieur Ehnes, „wir erhielten die wissenschaftliche Untermauerung dafür, dass unser Projekt tatsächlich einen Mehrwert schaffen kann.“ Daniel Ehnes sieht positiv in die Zukunft – für encentive und den KI-Standort Schleswig-Holstein. „Hier im Norden gibt es einen guten Spirit, kluge Köpfe und die Politik, die die Themen Digitalisierung und KI pusht. Die Energiewende ist eine Mammutaufgabe, aber wir haben den besten Zeitpunkt und die besten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung.“
