Von der Digitalisierung zur KI

Sprachassistenten, Smart Homes, Musikstreaming: Künstliche Intelligenz (KI) ist aus unserem Alltag schon lange nicht mehr wegzudenken und gewinnt in so gut wie allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen an Bedeutung: von Medizin über Verkehr bis zur industriellen Produktion. KI wird oft auch als das Trendthema der Digitalisierung bezeichnet. Doch wo beginnt eigentlich KI? Und wo hört Digitalisierung auf? Und wie ordnen sich diese beiden der digitalen Transformation unter?

Digitalisierung: Nur der Weg von analog zu digital?

Digitalisierung bedeutet, dass analoge Prozesse – egal ob Geschäfts-, Produktions-, oder Kommunikationsprozesse in digitale Formate umgewandelt werden. Aktuelles Beispiel: das Arbeiten im Home Office mit seinen vielen digitalen Kommunikationskanälen. Digitalisierung steht aber auch für Automatisierung. Wiederkehrende Arbeitsprozesse werden automatisch von Software erledigt, mit dem Ziel effizienter, qualitativ hochwertiger und kostengünstiger zu sein. 

WTSH-Digitalisierungsexperte Felix Gebauer beschreibt es so: Man kann die Digitalisierung in zwei Schritte einteilen: in die nach innen gerichtete Digitalisierung - also die Digitalisierung von analogen Prozessen - und die nach außen gerichtete Digitalisierung - die Digitalisierung von Geschäftsmodellen. Bei der nach innen gerichteten Digitalisierung verändern sich nicht zwangsweise gleich ganze Geschäftsmodelle. Vorgänge, die einst analog erledigt wurden, werden digital und – in der Regel – vom selben Mitarbeiter bearbeitet. Aus seiner Erfahrung mit seinen Kunden weiß Gebauer, dass Unternehmerinnen und Unternehmer zunächst häufig nur den ersten Schritt - also die innere Digitalisierung - im Blick haben.

„Dabei ist es vor allem der zweite Schritt, der Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig bleiben lässt."

Felix Gebauer, WTSH-Digitalisierungsexperte

Kurz: Digitalisierung ist nicht nur der Weg von analog zu digital, sondern erfordert ebenso die Betrachtung ganzer Geschäftsmodelle im Kontext der Digitalisierung. 

Übrigens: In der englischen Sprache ist die Erklärung einfacher. Für die beiden Schritte der Digitalisierung gibt es zwei verschiedene Begriffe: Digitization steht für den ersten Schritt, also die innere Digitalisierung und Digitalization beschreibt den zweiten Schritt, also die Digitalisierung von ganzen Geschäftsmodellen. 

Klar ist: Digitalisierte Prozesse ebnen der Künstlichen Intelligenz den Weg.

Künstliche Intelligenz: schlaue Software, die selbst lernt!

Immer leistungsfähigere Computer, immer mehr Daten, immer mehr Digitalisierungsprozesse und ein vermehrter Einsatz von Sensoren ebnen der KI den Weg. Erst KI macht Software intelligent. Grundlage dafür sind Daten, die von Algorithmen ausgewertet werden. So werden Muster, Abläufe und Merkmale erkannt und selbstlernend optimiert. Zu komplex sind allerdings die Leistungen des menschlichen Gehirns, als auch die Vernetzung der sozialen und intellektuellen Fähigkeiten des Menschen, um sie eins zu eins nachbilden zu können. KI hat größtenteils zunächst einmal nur ein Ziel im Blick und spezialisiert sich auf ein Gebiet und löst konkret nur ein spezifisches Anwendungsproblem. So können Sprachassistenten wie Siri, Alexa und Co unsere Sprache erkennen und auch Anweisungen befolgen. Sie sind allerdings nicht in der Lage, zusätzlich unser Gesicht zu erkennen, Bilder zu interpretieren und die Erkenntnisse daraus dann in andere Bereiche zu übertragen. Man spricht hierbei auch von einer so genannten schwachen KI. 

Das Ziel der so genannten starken künstlichen Intelligenz (auch Superintelligenz, oder engl.: strong AI oder general AI) ist es, die gleichen intellektuellen Fertigkeiten von Menschen zu erlangen oder zu übertreffen. Eine starke KI würde also nicht mehr nur reagieren, sondern intelligent, flexibel und kausal handeln, was bislang noch nicht erreicht wurde. Fakt ist, dass herausragende, technologische Fortschritte in den vergangenen Jahren die KI deutlich leistungsfähiger gemacht haben. Mittlerweile gestaltet KI nahezu alle Wertschöpfungsstufen um – von der Produktentwicklung über die Fertigung bis hin zum Vertrieb und dem After-Sales-Service. KI wird darum als einer der Treiber der digitalen Transformation verstanden, der aufbauend auf Digitalisierungsprozessen als nächster logischer Schritt die Entwicklung von intelligenten Systemen möglich macht – und das in zunehmend immer mehr Lebensbereichen.

Die 4 "U" der digitalen Transformation

  • Unerlässlich zur Lösung neuer Herausforderungen in zunehmend mehr Lebensbereichen 
  • Unaufhaltsam im Voranschreiten, um Prozesse leistungsfähiger und effizienter zu machen
  • Unvermeidbar, um im globalen Kontext die Chancen auf Wachstum, Arbeitsentlastung und Flexibilität nutzen zu können
  • Unverzichtbar ist eine Auseinandersetzung mit den moralischen und ethischen Herausforderungen der digitalen Transformation- vor dem Hintergrund, dass die Innovation dem Menschen dient.

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